Abstract
Der Beitrag thematisiert den seit Jahren dokumentierten Mangel an qualifizierten Musiklehrkräften im deutschsprachigen Raum und die daraus resultierende Zunahme fachfremden Musikunterrichts. Auf Basis empirischer Befunde zu Qualitätsrisiken wird multiprofessionelle Zusammenarbeit als Ansatz zur Sicherung und Weiterentwicklung der Unterrichtsqualität herausgearbeitet. Nach begrifflicher Klärung und Darstellung des Forschungsstands wird das französische Modell der intervenierenden Musiker*innen vorgestellt, das künstlerische Expertise mit pädagogischer Verantwortung verbindet und positive Effekte auf Unterrichtsqualität, Professionalisierung und kulturelle Vernetzung aufweist. Für Österreich wird vorgeschlagen, dieses Modell durch eine im IGP-Studium verankerte Spezialisierung zu adaptieren, die musikdidaktische, pädagogische und kooperationsbezogene Kompetenzen mit schul-praktischen Elementen kombiniert. Abschließend wird argumentiert, dass multiprofessionelle Zusammenarbeit nicht nur eine Kompensationsstrategie darstellt, sondern eine strategische Chance, die Attraktivität musikpädagogischer Berufe zu steigern und den Musikunterricht im Pflichtschulbereich nachhaltig zu stärken.

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